22 Juli 2025
Fluginsekten, Haushalte
Die Asiatische Hornisse stellt eine ernsthafte Bedrohung für heimische Insekten, insbesondere Honigbienen, dar und breitet sich zunehmend auch in der Schweiz aus. Erste Nachweise gab es hier bereits 2017. Als invasive Art gehört sie nicht in unsere Ökosysteme und sollte bei Verdacht unbedingt gemeldet und bekämpft werden.
Ursprünglich stammt diese Hornissenart aus Südostasien. Seit 2005 verbreitet sie sich schnell in Europa. In der Schweiz wurde die Art erstmals 2017 entdeckt. Eingeschleppt wurde die Unterart Vespa velutina nigrithorax, die sich inzwischen in mehreren Regionen etabliert hat.
Die Asiatische Hornisse (Vespa velutina) unterscheidet sich deutlich von der einheimischen Europäischen Hornisse (Vespa crabro).
Typische Merkmale:
Schwarzer Brustbereich (Thorax)
Dunkler Hinterleib
Beine mit gelblichen Enden
Insgesamt etwas kleiner als die Europäische Hornisse
Auffälliger, schwebender Flugstil
Der dunkle Körperbau mit den kontrastreichen gelben Abzeichen macht sie gut erkennbar, vor allem im Vergleich zur einheimischen Art. Im Merkblatt der Schweizer Meldeplattform für die Asiatische Hornisse sind die Unterschiede der Europäischen und Asiatischen Hornisse gut sichtbar.
Sobald im Frühling die Temperaturen konstant über 12 bis 15° C steigen, beendet die Jungkönigin ihre Winterruhe und beginnt mit dem Bau eines ersten Primärnests, meist an geschützten Orten in Gebäudenähe. Später im Jahr folgt oft ein grösseres Sekundärnest hoch oben in Bäumen, teils in über zehn Metern Höhe. Diese Nester können enorme Ausmasse erreichen: bis zu 80 cm Durchmesser und über einen Meter hoch. Die Asiatische Hornisse bildet deutlich grössere Völker als die heimische Hornisse (etwa dreimal so viele Tiere pro Jahr). Ihre Flugzeit reicht in der Regel von Mai bis Ende November.
Die Asiatische Hornisse ist tagaktiv und kehrt bei Einbruch der Dunkelheit ins Nest zurück. Sie ist eine sehr effektive Jägerin, die ihre Beute gezielt im Flug fängt. Dabei kann sie in der Luft stehen bleiben oder rückwärts fliegen, ein Verhalten, das bei anderen heimischen Wespenarten nicht zu beobachten ist.
Die Asiatische Hornisse ernährt sich sowohl von Zucker als auch von Proteinen. Zucker bezieht sie vor allem aus pflanzlichen Quellen wie Nektar, Honigtau und reifen Früchten. Um ihren Proteinbedarf zu decken, jagt sie Insekten (am häufigsten Honigbienen, gefolgt von Wespen, Schwebfliegen und anderen Insektenarten). Während die adulten Tiere den Zucker zur eigenen Energieversorgung nutzen, dienen die erbeuteten Proteine vor allem der Aufzucht ihrer Brut.
Vor allem im Spätsommer und Herbst besteht die Beute der Asiatischen Hornissen teilweise zu 40 – 80 % aus Honigbienen. Im Gegensatz zur einheimischen Hornisse jagt die Asiatische Hornisse gezielt an, bzw. vor den Bienenstöcken, oft im Kollektiv. Dadurch fliegen die Bienen nicht mehr aus, was zur Schwächung oder sogar zum Zusammenbruch ganzer Völker führen kann, da die Bienen keine wichtigen Vorräte für den Winter anlegen können.
Besonders kleinere oder geschwächte Bienenvölker sind durch Asiatische Hornissen gefähredt. Ob auch andere heimische Bestäuberarten betroffen sind, ist noch nicht abschliessend geklärt. Fest steht jedoch, dass die Asiatische Hornisse das ökologische Gleichgewicht empfindlich stören kann.
Generell stellen Asiatische Hornissen für den Menschen kein grösseres Risiko dar als einheimische Wespenarten. Auch ihre Stiche sind nicht gefährlicher als jene der Europäischen Hornisse. Solange sie sich nicht bedroht fühlen, verhalten sich die Tiere in der Regel friedlich.
Da die grossen Sekundärnester meist hoch in Baumkronen angelegt werden, geht von ihnen in der Regel keine unmittelbare Gefahr aus. Anders sieht es aus, wenn solche Nester in Bodennähe entstehen. In diesen Fällen kann durchaus eine ernstzunehmende Bedrohung für Menschen bestehen. Asiatische Hornissen reagieren schnell auf Störungen und verteidigen ihre Nester mit ausgeprägter Aggressivität.
Sollten Sie ein Nest oder ein verdächtiges Exemplar entdecken, beachten Sie bitte folgende Hinweise:
Halten Sie mindestens 5 Meter Abstand vom Nest
Vermeiden Sie Erschütterungen oder Lärm in der Nähe
Ein Stich der Asiatischen Hornisse ist zwar nicht gefährlicher als der anderer Wespenarten, kann aber bei Allergikern problematisch sein
Melden Sie jede Sichtung möglichst schnell über die offizielle Plattform: https://frelonasiatique.ch/de/
Die Bekämpfung der Asiatischen Hornisse sollte ausschliesslich durch spezialisierte Fachbetriebe erfolgen, sowohl aus Sicherheitsgründen als auch zur Eindämmung ihrer weiteren Ausbreitung.
Wichtig: Behandelte Nester müssen innerhalb von 24 Stunden auch physisch entfernt werden, da sonst neue Königinnen schlüpfen und sich weiterverbreiten können. Wir selbst führen keine Bekämpfungsaktionen durch, empfehlen Ihnen jedoch gerne die Insekta GmbH als erfahrenen Ansprechpartner für diese Aufgabe.